Chronik der Vorläufer

Schon vor 1960 gab es in Mintraching eine Blaskapelle. Nach Auskunft damaliger Mitglieder (Ludwig Putz und Theodor Portenhauser) wurde erstmals 1924 hier eine Blaskapelle gegründet. Als Initiatoren wirkten Oskar Eser - ihm bescheinigte man hohe Musikalität - und Karl Pleyer, ein Organisationstalent, der auch sonst um ein rühriges Vereinsleben im Ort bemüht war. Die Ausbildung übernahm Militärmusiker Fritz Mertens vom 11. Inf. Reg. "Von der Tann", der zweimal wöchentlich mit dem Zug aus Regensburg zum Unterrichten kam. Seine Ausbilderfähigkeit bewies er dadurch, daß die Kapelle bereits zum Weihnachtsfest 1924 die ersten Musikstücke vom Turm der Pfarrkirche herab zu Gehör bringen konnte. Dirigiert wurde die Kapelle bei diesem Auftritt von Anton Portenhauser. Für alle damals sicher in Erlebnis, wenn man bedenkt, dass es weder Radio noch Kassettenrecorder, noch Fernsehen gab.

Besagter Ausbilder, so wurde erzählt, kehrte vor der Rückfahrt nach Regensburg meist noch in der Bahnhofsgaststätte in Mangolding ein, um die Zeit bis zur Zugabfahrt kurzweiliger zu gestalten. Dort saßen zu dieser Zeit oft die betuchten Landwierte bei ihrem Spätnachmittagsplausch beisammen, deren beißender Spott gegenüber weniger Begüterten oder solchen, die andere Interessen hatten, bekannt war. Bei einem solchen Treff wurde Mertens einmal gefragt, wer nun der Dümmste der Mintrachinger Musikanten sei, worauf dieser spontan zwei Namen nannte, ohne zu bedenken, welche Auswirkungen dies nach sich ziehen würde. Es war wohl nicht anders zu erwarten, dass die Genannten bald von dieser Feststellung erfuhren und ein Sturm der Entrüstung zwang schließlich den Ausbilder, seine Tätigkeit in Mintraching einzustellen. Die weitere Ausbildung übernahm dann ein gewisser Max Reichl, Musiker am Stadttheater in Regensburg.

Die Kapelle setzte sich aus folgenden Mitgliedern zusammen:

1925-1926 kamen hinzu:

1929:

Um diese Zeit war einigen Mitgliedern die Blasmusik nicht mehr modern genug. So wurde für Tanzveranstaltungen der Versuch unternommen, auf "Streichmusik" umzustellen. Neben der bekannten Bläserbesetzung wurden die zwei Begleitinstrumente durch Geigen, die Tuba durch einen Streichbaß ersetzt, eine zur damaligen Zeit bei kleinen Gruppen nicht unübliche Besetzung. Wer sich in der Instrumentenkunde etwas auskennt weiß aber, dass eine Geige nicht gerade zu den leicht erlernbaren Musikinstrumenten gehört, zumal, wenn sie von Händen gespielt wurde, die auch bei schwerer körperlicher Arbeit zupacken konnten. Das Ergebnis war deutlich hörbar, da half auch das Können des Theatermusikers Max Reichl nichts.

Diese Entwicklung war vermutlich mit ein Grund, dass es in der Kapelle zu dieser Zeit mit der Harmonie nicht mehr zum besten stand. Es kam so weit, dass sich mehrere Mitglieder von der Kapelle trennten und in Obertraubling eine eigene Gruppe bildeten. In Mintraching kamen neu hinzu: Eckert Josef, Klarinette und Riedhammer Ludwig, Trompete.

Fortsetzung folgt...