In einer Blaskapelle findet man Blech- und Holzblasinstrumente. Dazu kommt dann natürlich das Tschindarassabumm von Trommeln und Becken.
Blechblasinstrumente werden wie der Name vermuten lässt aus Messing-Blech gefertigt. Die Tonerzeugung erfolgt nicht im Instrument selbst sondern durch die Vibration der Lippen des Musikers. Diese Vibrationen setzen dann die Luftsäule im Instrument in Schwingungen, was man dann als Ton hört. Je nach Länge des Instruments sind diese Töne tiefer oder höher. Jedes Instrument spricht auf bestimmte Grundfrequenzen an. Das sind die Naturtöne. Damit man nicht nur Naturtöne erzeugen kann, haben die meisten Blechblasinstrumente Ventile, die die Gesamtlänge durch Umleitungen verlängern.
Holzblasinstrumente müssen nicht unbedingt aus Holz gefertigt sein. Saxophone zählen z.B. auch zu dieser Gruppe. Die Gemeinsamkeit dieser Instrumente ist die Art der Tonerzeugung: Ein oder zwei dünne Holzblätter werden beim Blasen in Schwingung versetzt und vom Instrument verstärkt. Zwischentöne erzeugt man hier durch Löcher im Instrument, die wahlweise mit den Fingern oder speziellen Klappen geschlossen oder geöffnet werden.
Flügelhörner sind in der Blasmusik das, was im klassischen Orchester die Geigen sind. Sie übernehmen den Hauptteil der führenden Melodie.
Wie die Trompeten sind unsere Flügelhörner in B gestimmt. Bläst man also ein "C" auf einem Flügelhorn, so klingt es für den Klavierspieler wie "B" also einen Ton tiefer. Durch die breitere Bauweise des Flügelhorns besitzt es im Vergleich zur Trompete mehr Obertöne, also einen volleren Klang. Die meisten Flügelhörner sind mit Drehventilen ausgestattet. In der Jazzmusik sind aber auch solche Périnetventilen üblich. Manche Flügelhörner haben zusätzlich einen „Trigger“ mit dem der Stimmzug des dritten Ventils noch verlängert werden kann. So trifft man in der zweiten Stimme vor allem das untere „d“ besser.
Die Trompete ist wahrscheinlich das bekannteste Blasinstrument.
Bei uns werden B-Trompeten eingesetzt. Das heißt, die Grundstimmung des Instruments ist B. Wenn der Spieler also laut Notenblatt ein "C" spielt, klingt es in Wirklichkeit einen Ton tiefer - das Instrument transponiert. Trompeten gibt es mit Drehventilen (Konzerttrompeten) und Périnetventilen (Jazztrompeten). Im Vergleich zum Flügelhorn zeichnet sich die Trompete durch einen schärferen, klareren Ton aus. In der Blasmusik spielt die Trompete oft Verzierungen oder die Oktave des zweiten Flügelhorns.
Tenorhorn und Bariton liegen in der Tonlage zwischen der Tuba (Bass) und den Trompeten bzw. Flügelhörnern.
Das Bariton ist im Vergleich zum Tenorhorn etwas weiter mensuriert, was zu einem volleren und weicheren Klang führt. Bei uns kommen zwei Kaiserbaritone zum Einsatz, deren Klang noch einmal etwas voluminöser erscheint. Tenorhorn und Bariton übernehmen teilweise den Nachschlag der Begleitung aber auch abschnittsweise die führende Melodie. Dabei ist die zweite Stimme oft als Überstimme, also höher als die erste geführt. Die Baritonstimme wird entweder im Violinschlüssel (also für B transponierende Instrumente) oder im Bassschlüssel in „C“ notiert. Es kommt also immer darauf an, wie der Spieler sein Instrument erlernt hat. Deshalb muss die Baritonstimme für alle Fälle immer in beiden Varianten vorhanden sein.
Die Tuba ist das tiefste Instrument in der Kapelle.
Sie spielt den Grundton der Begleitung, also das „Um“ von „UmTaTa“. Und das tut sie von Anfang bis Ende jedes Stückes. Während also alle anderen jeweils ein paar Takte Pause haben, ist der Tubaspieler ununterbrochen gefordert. Manche Stücke, z.B. Märsche besitzen auch einen speziellen Abschnitt: das Bass-Solo. Hier spielen dann die Tuba und die Begleitstimmen die Melodie, während Trompeten und Flügelhörner für den Nachschlag zuständig sind. Die Tuba besitzt drei bis sechs Dreh- oder Périnetventile, wobei das 4. und 5. Ventil je einer besonderen Kombination der ersten drei entspricht. Dadurch sind bestimmte Läufe leichter zu spielen und die Töne sprechen besser an, da die Luft nur eine statt mehrere Umleitungen fahren muss.
Auch wenn es der Name anders vermuten lässt, wird auch die Posaune mit dem Mund geblasen.
Im Gegensatz zu den anderen Blechinstrumenten, bei denen die Lücken in den Naturtönen durch Ventile und zusätzlichen Bögen überbrückt werden, hat die Posaune einen variablen Zug. Den Kombinationen der Ventilinstrumente entsprechen bei der Posaune bestimmte Positionen dieses Zuges. Es liegt am Spieler, diese Positionen korrekt zu finden. Dabei kann er die Tonhöhe auch „gleiten“ lassen (Glissando). Manchmal hat eine Posaune auch ein Quartventil, das sich mit dem linken Daumen betätigen lässt. Dann muss der rechte Arm für manche Töne nicht so weit ausfahren.
In unserer Musik übernimmt die Posaune meistens die Begleitung, also das „Ta“ von „UmTaTa“. Der Posaunist ist wie die Tuba die ganze Zeit gefordert. Im Bass-Solo spielt die Posaune dann auch die Melodie zusammen mit der Tuba.
Die Klarinette gehört zur Familie der Holzblasinstrumente.
Auf dem schnabelförmigen Mundstück der Klarinette wird ein einfaches Rohrblatt befestigt. Bläst der Spieler in dieses Mundstück, wird das Blatt in Schwingungen versetzt und damit die Luftsäule im Instrument. Durch das Abdecken und Öffnen der Tonlöcher werden dann die unterschiedlichen Tonhöhen erzeugt. Anders als bei der Blockflöte werden nicht alle Tonlöcher mit den Fingern abgedeckt: ein kompliziertes System aus Klappen und Achsen sorgt für das Schließen und Öffnen.
Klarinetten gibt es in unterschiedlichen Stimmungen. Bei uns sind B-Klarinetten und Es-Klarinetten üblich. Die Es-Klarinette ist dabei höher und durchdringender als die eher weiche B-Klarinette.
Klarinetten spielen oft Teile der Melodie aber auch Verzierungen und Nebenmelodien gemeinsam mit den Flügel- oder Tenorhörnern.
Die Querflöte gehört wie die Klarinette zur Gruppe der Holzblasinstrumente – auch wenn sie meistens aus Metall gefertigt wird.
Wie bei Flöten üblich, wird der Ton durch Anblasen einer Kante erzeugt. Dazu besitzt das Kopfstück eine Mundlochplatte mit dem Anblasloch. Der Spieler bläst also nicht in die Flöte sondern über das Anblasloch hinweg. Wie bei der Klarinette wird die Luftsäule in der Flöte in Schwingungen gebracht. Durch das Abdecken und Öffnen der Tonlöcher werden dann die unterschiedlichen Tonhöhen erzeugt. Auch die Querflöte besitzt dazu eine Klappenmechanik.
Wie die Klarinetten spielen Flöte und Piccolo Verzierungen und Melodien. In der Marschmusik kann noch das „Locken“ hinzukommen: Eine kleine Melodie bevor der eigentliche Marsch losgeht.
Auch in der Blasmusik gibt es eine Rhythmusgruppe.
Beim Marschieren besteht diese aus der großen und der kleinen Trommel. Für kleinere Auftritte wird auf die große Trommel noch ein Becken montiert und der Trommler schlägt dann mit der rechten Hand auf das Trommelfell und mit der linken Hand ein zweites Becken auf das fest montierte. Da das sehr anstrengend ist, brauchen wir für längere Unternehmungen einen eigenen Beckenschläger. Große Trommel und Becken schlagen immer den ersten Schlag im Takt. Die Kleine Trommel folgt dann mit dem zweiten Schlag und wirbelt manchmal herum. Außerdem schlägt der Tommler die „Locke“ am Anfang eines Marsches und den „Feldschritt“, wenn gerade nicht gespielt wird. Er ist also auch ständig im Einsatz. Auf der Bühne setzen wir dann meistens ein komplettes Schlagzeug ein.